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Hier können Sie das Programm und das Plakat der Umwelttage 2013 herunterladen.
Gemeinsam mit der Stadtjugendpflege ging es am 8. Oktober zum Eichelberg Laura - eine Kartoffel mit roter Schale - ernten. 9 Kinder, 4 Eltern machten sich mit uns auf den Weg. Dabei bildete die auf dem Hänger schon den ersten Höhepunkt. Der Auszubildende Karl beförderte die Kartoffeln mit dem Roder an die Oberfläche und dann wurde eifrig eingesammelt und bei so dicken Kartoffeln waren die Körbe schnell voll. Dann kam Kurt Scheibner noch mit dem Vollernter und die Kinder konnten zugucken, wie Kartoffeln im großen Stil geerntet werden. Und als die Runde beendet waren auch die Kartoffeln im Feuer gar und alle konnten sich an Kartoffeln und Quark laben.
Wer wohl kommt? - Bei dem Regen!
5 vor 10: Keiner da!
Aber dann kamen sie: 9 Familien - insgesamt 32 große und kleine Menschen - und los ging es.
Folie um die Bäume legen, damit die Äpfel nicht allzu sehr zwischen die Brennnessel kugelten, Äpfel von den Bäumen schütteln, einsammeln und in den Säcken auf dem Hänger verstauen. Dabei warteten die Kleinen manchmal schon ungeduldig, dass die Großen die Äpfel endlich von den Bäumen geschüttelt hatten.
Gegen 11.30 ging es dann mit einem vollen Hänger nach Espol zur mobilen Saftpresse. Hier war dann noch einmal Mithilfe gefragt: Die Säcke in die Mühle schütten, wo die Äpfel erst zerkleinert wurden, bevor sie dann in die Presse wanderten und der Saft anschließend noch im heißen Wasserbad erhitzt und so sterilisiert wurde, bevor er dann in Beutel und Kanister abgefüllt wurde. Und die mussten dann noch wieder in die Autos gepackt werden.
Und gepicknickt wurde natürlich auch. Kerstin Lüpkes, Familien- und Generationenbeauftragte der Stadt Hardegsen, hatte dafür gesorgt, dass niemand hungrig nach Hause fahren musste. Und außerdem: Wo kommt der vegetarische Brotaufstrich her? Der ist lecker! - Leicht zu verraten: Aus dem Hofladen Eichelberghofs nebenan. - Zwischendurch wurde dann schon mal der erste Apfelsaft getestet und für gut befunden.
Regen? Der hat eigentlich nie aufgehört. Aber hat sich jemand wirklich davon stören lassen?
Und auf 595 l Apfelsaft waren natürlich auch alle stolz.
10 Erwachsene und 9 Kinder trafen sich am Sonntag Morgen zum Wildenbrunchen an der Pohlsburg. Hefeteig wurde ausgerollt, Gemüse, Soja, Käse und Schinken hineingepackt und das ganze in einer großen Pfanne ausgebraten. Außerdem gab es noch süße Teiglinge, auf die sich prima Nutella schmieren ließ - und manche Eltern wunderten sich was zwischen den Überschwemmungen im Tretbecken so in die kleinen Bäuche passte. Irgendwann mussten dann allerdings auch Socken und Kinder am Feuer getrocknet werden.
Bei strahlendem Sonnenschein eröffnete Bürgermeister Sjuts den Bauern- und Regionalmarkt mit der alten Ausruferglocke der Stadt Hardegsen. Die BesucherInnen genossen das weit gefächerte Angebot von Kräutern und Blumenzwiebel über Gemüse, Honig und Fleisch bis zum Bier. Auch für das leiblich Wohl war gesorgt, besonders begehrt waren Sandras Waffeln. Hier können Sie die Stände des Regional- und Bauernmarktes herunterladen.
Die Kinder backten mit Ilona Hagendorff im Holzbackofen Teilchen. Und als die letzten kamen waren 4 kg Hefeteig verarbeitet und nur noch Streusel da.
Der Sitzungszahl war zum Erzählcafe mit Kaffee und Kuchen umgebaut. Unter der Leitung der Familien- und Generationenbeauftragten Kerstin Lüpkes und der Landfrauen wurden hier alte Rezepte und Tipps ausgetauscht, z.B. auf die Frage "Wie bekomme ich Kartoffelklöße trocken?"
Der Zunderschwamm (siehe Bild rechts) wurde früher getrocknet, mit Nitroflüssigkeit getränkt und wieder getrocknet und dann zum Anzünden von Feuer benutzt. So erzählt Dr. Günter Hartmann über die 3- bis 4000 Pilzarten, die größer sind als 3 mm. Den eigentlichen Pilz bildet das Pilzmyzel in der Erde und, nur wenn dieses z.B. wegen Bodenverdichtung nicht mehr weiter wachsen kann, bildet es Fruchtkörper - die "Pilze". Der größte Pilz - Hallimasch - kann so groß werden wie die Insel Helgoland.
Insgesamt erfüllen die Pilze als Zersetzer eine ganz wichtige Funktion im Ökosystem. Manchmal befallen sie allerdings auch Lebende und schädigen diese, wie z.B. der Zunderschwamm.
Bei so viel Interessantem freuen sich dann aber doch auch alle über essbare Goldröhrlinge und Steinpilze - Fliegenpilz und gelber Knollenblätterpilz werden nur bestaunt.
Eine Exkursion der BUND-Kreisgruppe Northeim führte in den Hutewald bei Nienover. Hier wird in Kooperation des Naturparks Solling-Vogler und der Niedersächsischen Landesforsten eine Fläche von 180 ha, davon 10 ha Wiesen, von Heckrindern und Exmoorponys beweidet.
Dieses Projekt geht zurück auf eine Theorie, die besagt, dass die Wälder früher gar nicht dicht und dunkel waren sondern durch große Weidetiere licht gehalten wurden.
Unter fachkundiger Leitung konnte die verschiedenen Waldbilder betrachtet werden:
Und nachdem wir am Anfang im Schaugehege schon eine Heckkuh mit Kalb bestaunt hatten, erschien am Ende noch die Herde der Exmoorponys und ließ sich geruhsam bestaunen.
Das macht Spaß! Gemeinsam auszuprobieren, wie mensch sich ohne gesund und lecker ernähren kann, ohne dass Tiere darunter leiden müssen.
Da waren sich die 11 TeilnehmerInnen des Volkshochschulkurses einig und wollen im nächsten Semester in einem neuen Kurs weitermachen.
Für alle, die auch schon mal probieren wollen, sei hier ein Rezept verraten:
ESTRADA DEL MANCHA
400 g gekochte, zerdrückte Kartoffeln
500 g gehobelte und
500 g gemahlene Mandeln
500 g Zucker
Alles miteinander vermengen, kleine Kugeln formen und bei 175° ca. 15 - 20 Minuten goldbraun backen.
Guten und fröhlichen Appetit
Eine Aktion der Erd-Charta-Koordinierungsstelle Deutschland im Hort der Kinderkiste
3 - 5 l Wasser am Tag brauchen wir für Trinken und Essen
120 l Wasser am Tag nehmen wir aus dem Wasserhahn für Duschen, Waschen...
4000 l Wasser am Tag verbrauchen wir insgesamt. Dieses wird als virtuelles Wasser bezeichnet.
Die Kinder zeigen den Wasserverbrauch am Tag:
- mit den beiden 1,5l-Flaschen den für Essen und Trinken,
- mit dem durch das Abspannband aufgespannten Würfel das virtuelle Wasser.
Aber wie kommt dieser Bedarf zu stande?
Dem sind wir Beispiel unserer Nahrungsmittel nachgegangen:
Für ein Gramm (ca. ein Würfel von 1 cm Kantenlänge) verbrauchen wir bei
Apfel: 213 ml/g (Deutschland) 821 ml/g (weltweit)
Kartoffel: 119 ml/g (Deutschland) 428 ml/g (Ägypten)
Fleisch: 5988 ml/g (Schweinfleisch weltweit) 15415 ml/g (Rindfleisch weltweit)
Weizen: 783 ml/g (Deutschland) 1826 ml/g (weltweit)
Tomate: 35 ml/g (Deutschland) 214 ml/g (weltweit)
Orangen: 560 ml/g (weltweit) 1371 ml/g (China)
Da ist der Unterschied doch deutlich zu sehen: Die 35 ml für deutsche Tomaten sind in der Flasche kaum zu sehen, aber für Schweinefleisch liegen gut 5 1,5l-Flaschen da und für Rindfleisch sogar 10 Flaschen.
Ist das ein Problem?
Die Kinder verteilten sich als Weltbevölkerung über die Kontinente und bekamen das dort vorhandenene Wasser zu geteilt. Da waren die AsiatInnen schon ziemlich enttäuscht, dass sie mit soviel Leuten so wenig Wasser haben.
Wenn wir jetzt Weizen aus Asien importieren, dann importieren wir auch das Wasser, das im Weizen steckt, und nehmen es so den AsiatInnen weg.
Wenn wir Fleisch mit seinem hohen Anteil an virtuellem Wasser verzehren, importieren wir mit dem Soja aus dem Gran Chaco, einer sehr trockenen Region in Südamerika.
Die Reaktion der Kinder war eindeutig:
Das lassen wir uns nicht gefallen! Wir wollen kämpfen!
Und so steht am Ende der Erd-Charta Grundsatz 9a:
Das Recht aller Menschen auf Trinkwasser, saubere Luft, ausreichende und sichere Ernährung, unvergiftete Böden, Obdach und sichere sanitäre Einrichtungen garantieren ...
als Modell einer ökologischen Ethik
Vortrag von Ulrike Berghahn im Gesprächskreis der Mauritius-Gemeinde Hardegsen
Zunächst warf Ulrike Berghahn einen Blick auf andere Interpretationsmöglichkeiten von z.T. altbekannten Bibelstellen wie "... das Land wo Mich und Honig fließen.", das den Israeliten verheißen ist. (Deut. 11,9). Dies deutet nicht auf das Paradies auf Erden, wie bei uns häufig angenommen, sondern auf ein verödetes Land, in dem ab und an Nomaden mit Schafen und Ziegen vorbei kommen, und in dem Menschen den Honig der Wildbienen ernten können.
Im Anschluss gab es eine lebendige Diskussion, welche Regeln wir heute in unserer globalisierten Welt brauchen, wie wir sie regionalisieren müssen und welche Rolle die Erd-Charta dabei spielen kann, z.B. der Grundsatz 5e "Erneuerbare Ressourcen wie Wasser, Boden, Wald, Lebewesen der Meere so sorgsam nutzen, dass die Erneuerungsraten nicht überschritten werden und die ökologischen Systeme stabil bleiben."
Die Grundlage für den Vortrag bildetete Buch "Hüttermann und Hüttermann: Am Anfang war die Ökologie. Naturverständnis im Alten Testament, HERDER spektrum, Freiburg, 2004"
Frank Flügel, Imker aus Gladebeck, beschrieb den Lebenszyklus der Honigbienen:
Den Winter verbringen die Bienen im Stock, gesammelt zu einer großen Traube, in der sie eine Kerntemperatur vom 25° aufrecht erhalten. Im Februar beginnt die Königin dann wieder Eier zu legen, die von den überwinternden Bienen gefüttert und gepflegt werden. Und das Volk wächst bis zum Sommer auf 50.000 Bienen an.
Wenn die Temperaturen im Frühjahr wieder steigen, beginnen die Bienen Pollen und Honig zu sammeln und bestäuben dabei die Blüten. Wenn die Arbeitsbienen mit der Eierlegeleistung ihrer Königin (1.500 bis 2.000 Eier pro Tag) nicht mehr zufrieden sind, bauen sie einige etwas größere Zellen und füttern die Larven durchgehend mit Gelée Royale. So entwickeln sie sich zu neuen Königinnen. Die, die als erste schlüpft, sticht die alte Königin und ihre Konkurrentinnen tot. Danach bricht die junge Königin zu ihrem Hochzeitsflug auf und lässt sich von bis zu 20 Drohnen (männlichen Bienen) begatten. Danach kehrt die Königin i.d.R. in den Stock zurück, um dort bis zu ihrem Lebensende Eier zu legen.
Wenn die Arbeitsbienen schlüpfen besteht ihre Aufgabe zunächst im Füttern und Pflegen der Königin, danach übernehmen sie den Bau der Honigwaben und die Pflege der Brut, als letzten Schritt in ihrem Arbeitsleben übernehmen sie dann das Sammeln von Pollen, Nektar und Pflanzentau (Ausscheidungen von Blattläusen). Im Alter von zwei bis drei Wochen sterben sie an Erschöpfung. Die Winterbienen, die nur die Temperatur im Stock aufrecht erhalten müssen, werden ca. 6 Monate alt. Die Drohnen werden von den Arbeitsbienen versorgt, bis sie die Königin begattet haben, danach verhungern sie. Nur die Königin kann 4 - 5 Jahre alt werden.
Ende Juli hört die Königin auf Eier zu legen und die Bienen bereiten sich wieder auf den Winter vor.
Fotos: Ulrike Berghahn
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In der Presse sind bislang folgende Artikel erschienen: