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Fleißige Kinder und jede Menge Kartoffeln in Espol
Kennen Sie das? Es gibt Veranstaltungen und Projekte die man lange vorbereitet und sich darauf freut und dann ist es endlich soweit. Doch gerade an diesem Tag hat man keine Lust. So ähnlich ging es mir auch bei unserem diesjährigen Kartoffelprojekt. Der graue Himmel und die kalten Temperaturen konnten wirklich nicht locken. Genau an diesem Dienstag, den 11. Mai wünschte ich mir der Wetterbericht würde stimmen und uns den ganzen Tag Regen bescheren. Aber es kam anders und das war und ist letztendlich auch gut so.
Wie verabredet standen die Hortkinder mit ihren Erzieherinnen Angela und Heike pünktlich vor der Grundschule in Hardegsen. Ein Mitarbeiter des Bauhofes wartete mit einem VW-Bus und auch Ulrike Berghahn vom Umweltbeirat wollte uns in diesem Jahr begleiten. Nachdem alle Kinder auf die bereitstehenden Fahrzeuge verteilt waren ging die Fahrt los. Alle waren aufgeregt und freuten sich beim Kartoffelprojekt dabei zu sein. Einige waren bereits im vergangenen Jahr mit von der Partie und konnten es kaum erwarten wieder auf dem „Eichelberghof“ bei Kurt Scheibner anzukommen. Doch wer uns zuerst begrüßte war die Hofkatze. Sie genoss sichtlich die Streicheleinheiten der Kinder. Wenige Minuten später knatterte zur Freude der Kinder der Traktor mit Kurt Scheibner heran. Nun mussten die Kisten mit den Saatkartoffeln auf den Traktor geladen werden und nicht zu vergessen die Verpflegung. Unser Weg führte uns dieses Mal auf einen anderen Acker. Kurt Scheibner erklärte uns, dass die Fruchtfolge eingehalten werden muss. In diesem Jahr ist deshalb ein anderes Feld etwas außerhalb für die Kartoffeln vorgesehen. Auf unserem Weg mussten wir wie im vergangenen Jahr 35 cm lange Stöcke schneiden. Zum Glück wurde auf dem Eichelberghof vor kurzem ein Baum gefällt, so dass wir davon die gewünschten Stücke abschneiden konnten. Dann ging es weiter Richtung Acker. Im Gänsemarsch ging es ein Stück an der Straße entlang, dicht hintereinander den Autos entgegen. Zum Glück kamen nur wenige Fahrzeuge und schnell hatten wir unser Ziel erreicht. Zwischen leuchtenden gelb blühenden Rapsfeldern und einer wunderschönen Streuobstwiese warteten die bereits gezogenen Reihen darauf, endlich mit den Saatkartoffeln gefüllt zu werden. Die Kinder ließen etwas auf sich warten, denn unterwegs gab es so viel zu entdecken. Zum Glück hatten wir Ulrike Berghahn dabei, die uns geduldig die vielen interessanten Pflanzen benennen konnte.
Am Ende des Feldes wartete Kurt Scheibner, der mit dem voll beladenen Traktor vorgefahren war. Neben den vorbereiteten Furchen, die wir gleich mit Saatkartoffeln füllen sollten, zeigte er uns einige Kartoffeln, die bereits vor einigen Tagen in die Erde gebracht wurden. Vorsichtig schob er die Erde zu Seite und wir konnten die Kartoffeln sehen. Leider hatte sich noch nicht viel an ihnen verändert. Nur kleine Wurzeln waren zu sehen, denn die Sonne hatte sich in den letzten Wochen zu wenig blicken lassen. Also war es nicht nur für uns, sondern auch für die Pflanzen zu kalt.
Dann war es endlich so weit. Die Kinder mussten kleine Gruppen bilden. Als das geschafft war, bekam jede Gruppe eine Kiste mit Saatkartoffeln. Im Abstand von 35 cm wurden nun die Kartoffeln in die Erde gebracht. Also hieß es Kartoffel in eine Furche legen, Kartoffel festdrücken, mit dem Stock abmessen, nächste Kartoffel, Erde anhäufeln, die Reihen nicht wie die Wildschweine verwuseln, Stöcke nicht verlieren, Kiste mit Kartoffeln nicht fallen lassen und über die anderen Kinder fallen. So viel auf einmal! Doch am Ende waren die Kartoffeln Nicola, Granola, blauer Schwede und Laura an ihrem richtigen Platz in den Furchen unter der Erde. Nun hatten sich wirklich alle eine Stärkung und Erfrischung verdient. Mitten auf der Streuobstwiese suchten sich alle ein bequemes Plätzchen. Zur Erfrischung gab es Äpfel und Möhren und Früchtetee und zur Stärkung zwei Sorten Kartoffelbrot mit Butter und sogar Kartoffelkuchen. Zur musikalischen Umrahmung sangen uns die Vögel ihre schönsten Frühlingslieder und sogar die Bienen summten besonders schön in den Baumblüten. Alle Leckereien waren schnell weggeputzt, die Arbeit getan und alle inzwischen ein wenig ausgeruht. So ging es zurück zum Eichelberghof. Auch da gab es wieder viel zu entdecken. Wir spielten das „Baumratespiel“ und betrachteten ungewöhnliche Blüten, Blätter und entdeckten sogar zwei Bäume, die auf einer alten Weide wuchsen. Diese Weide war so dick, dass alle Kinder sich anfassen mussten, um einmal um sie herum zu gelangen. Doch das Beste stand uns noch bevor. Im Stall warteten rosarote Schweine auf unseren Besuch. Munter quiekend begrüßten sie die Kinder und ließen sich anfassen und sogar mit einem Besen massieren. Eine Ziege beobachtete neugierig das lustige Treiben. Gleich neben dem Stall weideten Pferde, die natürlich auch gefüttert und gestreichelt wurden. Viele fleißige Helfer fand Kurt Scheibner, als ein riesiger Strohballen in den Stall gerollt werden musste. Einige Kinder schauten neugierig über die halbhohen Holzwände, die die einzelnen Boxen abtrennten. Dort wurden schließlich noch zwei Kaninchen entdeckt.
Schnell verging die Zeit. Schon wartete unser „Taxi“ um uns zurück nach Hardegsen zu fahren. Ein wirklich schöner Nachmittag ging zu Ende. Wir hatten viel geschafft, viel Neues gelernt und hatten eine Menge Spaß. Nur gut, dass es nicht geregnet hat!!!
Familien- und Generationenbeauftragte der Stadt Hardegsen, Annett Hesse